Öffnungszeiten der Ausstellung „Kinder im KZ Theresienstadt“

Gestern hatten wir eine sehr schöne und erfolgreiche Eröffnung der Ausstellung „Kinder im KZ Theresienstadt“. Dafür möchten wir uns an dieser Stelle bei dem Zeitzeugen Helmut Clahsen, der von seinen Erlebnissen aus der NS Zeit berichtet hat, und dem Gedenkbuchprojekt, das uns unterstützt hat, bedanken.

Die Ausstellung kann nun bis zum 29. Oktober in Aachener Nadelfabrik besichtigt werden. Sie haben die Möglichkeit sich die Ausstellung Monntag bis Donnerstag von 07:30 – 17:00 Uhr, Freitag 07:30 – 15:30 Uhr, sowie Samstag und Sonntag von 12:00 – 17:00 Uhr anzugucken.

Änderung Ausstellungseröffnung

Wir müssen ihnen leider mitteilen, dass die Zeitzeugin Frau Erbrich uns kurzfristig wegen Krankheit absagen musste. Wir bedauern dies sehr und wünschen ihr auf diesem Wege gute Besserung.
Da das Gespräch mit Frau Erbrich am Samstag die erste Veranstalltung im Rahmen der Ausstellung sein sollte, wird die Ausstellung erst Sonntag mittag um 15 Uhr mit einem kleinen Empfang eröffnet. Auch das Gespräch in der VHS am Sonntag um 11 Uhr muss dadurch leider ausfallen.
Da wir die Ausstellung nicht unkommentiert eröffnen möchten, werden wir noch eine Lesung aus dem Buch von Frau Erbrich für Sonntag 17 Uhr im Ausstellungsraum vorbereiten.

Geschichte des Antisemitismus

Der Vortrag findet am 25.10.2014 um 18:30 Uhr im DGB-Haus statt.

Ziel des Vortrags soll eine einfache und verständliche Darstellung der Geschichte der Shoah sein. Für den Referenten fängt diese Geschichte nicht erst 1933 an – und endet auch nicht 1945. Es wird mit einer kurzen Darstellung der Entwicklung von Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus begonnen, die belegen soll, dass der Nationalsozialismus kein unvorhersehbarer „Unfall“ der Geschichte war. Ebenso wie Adolf Hitler kein „Vordenker der Vernichtung“ war, sondern längst vorhandenes Gedankengut aufgriff. Anschließend stellt der Referent die Verwirklichung der rechtsextremen Vorhaben dar: die Geschichte der Judenverfolgung und der Vernichtungspolitk zwischen 1933 und 1945. Dabei werden die unterschiedlichen Interessen im Dritten Reich dargelegt, die zu unterschiedlichen Phasen der Verfolgung führten. Abschließend wird auf zwei weitere wichtige Aspekte der NS-Geschichte eingegangen: Die juristische Aufarbeitung der Verbrechen und die immer wieder aufkommende Debatte darüber, wer was und wann gewusst hat. Eine abschließende Diskussion ist möglich.

Einladung zur Ausstellungseröffnung

Wir laden Euch herzlich zur Ausstellungseröffnung „Kinder im KZ Theresienstadt – Zeichnungen, Gedichte, Texte“ am 18. Oktober 2014 um 19:00 in die Nadelfabrik (Reichsweg 30, 52068 Aachen) ein. Die vom Studienkreis Deutscher Widerstand erarbeitet Ausstellung beinhaltet 15 Tafeln, die durch Kinderzeichnungen, Gedichte und Texte einen Einblick in die Lebensrealität von 11.000 Kindern bieten, die in das Konzentrationslager Theresienstadt verschleppt wurden.
Das Konzentrationslager bestand von November 1941 bis zum 8. Mai 1945, als es durch die Rote Armee befreit wurde. Das Lager galt in der nationalsozialistischen Propaganda als relativierendes „Musterbeispiel“, welches auch mehrmals ausländischen Beobachtern vorgeführt wurde, um zu zeigen, dass die Unterbringung der deportierten Menschen humanitäre Standards erfüllte. Die grausame und menschenverachtende Realität in der umfunktionierten Festung sah jedoch anders aus. Der eigentliche Zweck innerhalb des Lagersystems bestand darin als Übergangslager für die weiteren Deportation in die Vernichtungslager, wie beispielsweise Auschwitz – Birkenau, zu fungieren.
An diesem Abend ist es uns eine große Ehre die Zeitzeugin Edith Erbrich, welche auch als Kind von den Nazis ins Konzentrationslager Theresienstadt verschleppt wurde, bei der Ausstellungseröffnung begrüßen zu dürfen. Sie wird von ihren Erinnerungen berichten.
Im Anschluss an das Gespräch mit Frau Ebrich habt Ihr die Möglichkeit die Ausstellung zu besichtigen.

Zur Person Edith Erbrichs:
Edith Erbrich wurde am 28. Oktober 1937 in Frankfurt am Main geboren. Dort lebte sie mit ihrem Vater, ihrer Mutter und ihrer Schwester Hella bis sie am 14. Februar 1945 im Alter von sieben Jahren von den Nazis kurz vor Kriegsende ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert wurde. Sie musste sich mit ihrer Familie in der Großmarkthalle in Frankfurt einfinden. Sie wurden daraufhin in Viehwaggons getrieben. Bereits an dieser Stelle wurde die Familie getrennt. Die Nazis verwehrten der Mutter trotz Bitten die Mitfahrt, weil sie nicht-jüdisch war.

„Schlimm, Schrecklich, Grausam. Ich weiß noch genau wie wir von der Uhlandstraße zur Großmarkthalle gelaufen sind. Die Straße war schwarz voller Menschen…Die SS wusste genau, welche Menschen deportiert wurden. Ich hielt mich an der Hand meiner Mutter und schaute sie an, als ob ich mir ihr Gesicht einprägen wollte. Meine Mutter wollte freiwillig mit und durfte nicht. In der Großmarkthalle ging alles sehr schnell. Die Viehwaggon standen bereit. Wir mussten in die Viehwaggon einsteigen. Es waren zwischen 30 und 40 Menschen. Im Waggon war kein Stroh. Es waren blanke Holzbalken. Die Türen wurden zu geschlagen; der Riegel zu geschoben. Den Riegel höre ich heute noch. Es war dunkel…Die Menschen waren erstarrt oder haben geweint. Die Tür ging noch mal auf und der SS-Mann schrie: ‚Hebt die beiden Kinder noch mal hoch. Die Mutter will sie noch mal sehen.‘ Ich sah, wie meine Mutter weinte…Durch die Holzblanken konnten man sehen wie der Zug gefahren ist. Es war Februar und kalt. Wir haben gefroren und haben uns aneinander gekauert. Das Schlimme war die Erstarrtheit der Menschen…Wir mussten unsere Notduft im Waggon verrichten…Die Männer hatten Zeitungspapier und wir warfen es aus dem Fenster. Er war unmenschlich…Einmal hat der Zug gehalten und es mussten allen aussteigen. Diejenigen, die es bis dahin nicht überlebt hatten, wurden einfach ‚entsorgt‘ und den Abhang heruntergeworfen. Und Fertig. Der Nächste Halt war dann Theresienstadt…“ (Originaltext von http://www.mit-der-reichsbahn-in-den-tod.de/erbrich.html)

Nach tagelanger Fahrt erreichte der Transport das Konzentrationslager Theresienstadt. Dort wurden die beiden Mädchen vom Vater getrennt. Ihnen wurden die Köpfe kahl geschoren. Edith Erbrich erinnert sich, dass die Aufseherinnen sehr brutal mit den Menschen umgingen. So musste sie ein Mal beispielsweise den Boden mit einer Zahnbürste schrubben. Ihre Schwester Hella musste die ankommenden Waggons säubern und die Leichen heraus schaffen.

Die Familie überlebte nur sehr knapp. Ihr Transport zur Vergasung war für den 9. Mai 1945 vorgesehen. Ein Tag vorher, am 8. Mai 1945, befreite die Rote Armee das Konzentrationslager Theresienstadt.

Nach der Befreiung kehrt die Familie nach Frankfurt zurück.

Frau Erbrich arbeitet schon seit langer Zeit mit dem Studienkreis Deutscher Widerstand 1933-1945 e.V. zusammen. Sie berichtet regelmäßig insbesondere vor Schulklassen von ihren Erfahrungen.

Kinder im KZ Theresienstadt – Zeichnungen, Gedichte, Texte.

Hiermit laden wir euch recht herzlich ein, die Ausstellung „Kinder im KZ Theresienstadt – Zeichnungen, Gedichte, Texte“ vom 18.10. bis 28.10. 2014 in der Nadelfabrik Aachen zu besuchen. Die Ausstellung wird gerahmt durch Vorträge und Filme. Darüber hinaus möchten wir Führungen durch die Ausstellung anbieten. Der genaue Ablauf des Programms
wird in Form von Flyern und über unseren Blog in den nächsten Wochen bekannt
gegeben. Falls Interesse an Führungen oder weitere Informationen besteht, können
diese über ausstellungaachen@gmail.com eingeholt werden.

Die Ausstellung behandelt Zeichnungen, Gedichte und Texte von Kindern, die in Theresienstadt interniert waren. Das Konzentrationslager bestand von November 1941 bis zum 8. Mai 1945, als es von der Roten Armee befreit wurde. Es galt in der nationalsozialistischen Propaganda als relativierendes „Musterbeispiel“, welches auch mehrmals ausländischen Beobachtern vorgeführt wurde, um zu zeigen, dass die Unterbringung der deportierten Menschen humanitäre Standards erfüllte. Die grausame und menschenverachtende Realität in der umfunktionierten Festung sah jedoch anders aus. Der eigentliche Zweck innerhalb des Lagersystems bestand darin als Übergangslager für die weiteren Deportation in die Vernichtungslager, wie Auschwitz, zu fungieren.